Das Ego bezieht sich rein auf äusserliche Faktoren und hält uns stets auf Trab.
Wenn sich das eigene Ego auf sich selbst als ganze Erscheinung bezieht, nimmt es an, dass der begrenzte und endliche Eindruck das ganze Selbst, seine Grundlage und seine Bedeutung ist.
Das Ego identifiziert sich mit untergeordneten Sichten von Reichtum, Macht, Äusserlichkeiten, Prestige und Erfolg.
Das vom Objekt abhängige Ego, das sich selbst stets pflegt und neu sucht, weicht sich doch stets aus, es wird vom Objekt beherrscht und getäuscht.
Wir Menschen sehen uns so als ganze und einzigartige Wesen und leiden, wenn unsere oberflächliche Fassade Risse bekommt.
Weiterbringen kann uns der Zen-Buddhismus weder mit einem objektiven noch substanziellen Inhalt mit vielen Neigungen. Der Weg des Zen ist das eigene, direkte und konkrete Leben und sein fundamentaler Widerspruch, seine Unvollkommenheit und die wirkliche Suche nach Harmonie und Erfüllung.
Zen befasst sich mit der inneren, existentiellen Zwangslage des Ego im Ich-Bewusstsein.
Boddhidharma sagte einem Schüler, dass sich die Wahrheit nicht ausserhalb seiner selbst findet. Er erkannte, dass nicht das Ego ein Problem hat, sondern dass das Ego selbst das Problem ist.
Unsere Übung hilft uns, das Ego zu erfassen, zu schauen und damit umzugehen.
Unser Leben wird dadurch harmonischer, offener und stabiler.
Der Weg zur Liebe öffnet sich für mehr Mitgefühl zu sich und allen anderen Lebewesen.
«Je mehr unsere Gedanken ausschliesslich um unser Ich kreisen desto weiter entfernen wir uns vom Kern unseres Daseins.»
Ernst Ferstl, österr. Dichter.