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Wirkliches Handeln ist eine völlig andere Dimension als das begriffliche Denken und Wahrnehmen. Wirkliches Handeln wird augenblicklich vollzogen wo Körper und Geist, Subjekt und Objekt eine Einheit sind. Wirkliches Handeln geschieht immer im gegenwärtigen Augenblick und dieser nie wiederkehrende Augenblick ist zeitlos und hat das Wesen der Ewigkeit.

 

Das Handeln im gegenwärtigen Augenblick in der Wirklichkeit steht über dem Denken oder den Sinnen. Handeln in vollster Anwesenheit durch das Selbst im unmittelbaren Moment ist jenseits des Begriffs des Handelns.

 

Unser Leben existiert nur wirklich im Augenblick, nur sehr wenige Menschen sind sich das bewusst und noch weniger leben es.

Dogen sagt, wer sich mit dem Geist des Nirvana verbindet, kennt das Prinzip der Augenblicklichkeit des Erscheinens und Vergehens aller Dinge. Es geht darum, das Leben in seiner ganzen Fülle, ob leidvoll oder glücklich zu erkennen, wie es eben ist. Wirkliches Handeln führt letztlich zu sich selbst.

 

Gleichnis aus der Chandogya-Upanishad:

Ein Vater beauftragte seinen Sohn, eine Feige vom Baum zu pflücken, sie zu spalten und sogar die kleinen Kerne darin zu spalten. Der Vater fragte den Sohn:

„Was sieht du darin?“ „Nichts“ sagte der Sohn. Sein Vater erklärte ihm: „Aus dieser feinen Substanz, die du nicht wahrnimmst, aus dieser Substanz besteht dieses All, ist das Reale, das bist du.“

Im `Tat twam asi` (das bist du) liegt der Grundgedanke der Upanishaden als Erkenntnis, dass jedes Einzelwesen in seinem Kern mit dem Allwesen eins ist.

 

Im innersten Kern ist jedes Wesen trotz aller äusseren Unterschiede in seinem Kern auch eins mit jedem anderen Einzelwesen.

 

Wenn ich lerne, mich selbst bis zum innersten Kern zu verstehen, verstehe ich das Universum, es ist wohl ein schwieriges Unterfangen. Es hilft schon, sich auf den Weg zu begehen um sich zumindest näher zu kommen.

 

Nach Dogen geht es darum, seine eigene Lebensaufgabe, welche teilweise weit über seine eigenen physischen und geistigen Fähigkeiten geht, bewusst zu bewältigen.

Es gilt eine Brücke zu überschreiten um zur wahren Natur der Wirklichkeit vorzudringen.

 

 

Abschluss:

Die längste Reise ist die zu sich selbst.

Influencer sind da überfordert und hilflos.

Sie können sich nur mit fremden Sachen brüsten.

 
 
  • Fredi Steiner

Grosse Liebe ist universell, sie verbindet und durchdringt den ganzen Kosmos.

 

Wir fühlen uns unbemerkt immer mehr als Werkzeug und Objekt, wir funktionieren fast nur noch wie Maschinen.

Dadurch entfremden wir uns stets mehr von uns selbst, von unserer Seele und unserem Herz und leben zusehends wie in einer Verwahrlosung von uns selbst.

 

Mit der höheren Liebe entgegnen wir diesem Zustand mit der Annahme seiner eigenen Existenz und der Sorgfalt zu sich selbst. Spirituelle Liebe ist ein tiefes Grundgefühl, das alles Existentielles umfasst und jeden Moment diese positive Haltung lebt. Das ganze Sein erstrahlt damit, es gibt keine einzelnen Stückwerke. Spirituelle Liebe geht einher mit der spirituellen Erfahrung, sie lässt die göttliche Gegenwart erfahrbar machen.

 

Diese tiefe Liebe führt zum Verständnis, dass alle im tiefen Grund und Herzen miteinander verbunden sind, sie führt zu einer höheren und kraftvolleren Präsenz und Ausstrahlung.

 

Meditation hilft uns, die Liebe zu vertiefen, zu erfahren jenseits von Worten und Gedanken. Liebe fördert das Mitgefühl für alle Menschen, Tiere und Pflanzen. Diese Liebe kann uns niemand nehmen, sie trägt uns bis in den Tod.

 

 Nur der Moment bietet uns den Raum diese Liebe bewusst und direkt zu leben, man kann sich freuen für etwas Vergangenes und Zukünftiges, aber Leben können wir die Liebe nur unmittelbar.

 

Liebe bedeutet Annehmen, was ist, auch schlechtes Wetter und Unannehmlichkeiten welche wir transformieren können.

 

Den Moment zu lieben bedeutet, sich und das ganze Universum ganz anzunehmen ohne Vorbehalte. Spirituelle Liebe ist eine Kraft ohne Begrenzungen.

 
 

Ein Mann kam zum Arzt und klagte, er habe überall Schmerzen.

Er sagte:

«Immer, wenn ich mich mit dem Finger hier an der Brust berühre tut es weh, wenn ich mich am Bauch berühre tut es höllisch weh und wenn ich mich an der Nase berühre – Autsch, das tut auch weh!» Auch bei anderen Körperstellen spüre er beim Berühren Schmerzen.

 

Der Arzt untersuchte dann den Mann, schliesslich erklärte er:

«Mein Herr, ich finde nichts krankes an diesen Stellen. Das Problem ist, sie haben einen gebrochenen Finger.»

 

Dieser gebrochene Finger ist stellvertretend für ein gebrechliches und unstabiles ICH.

 

Wenn das Ich getrennt ist von einem grösseren Ganzen, vom Göttlichen, wirkt es labil und hat keinen festen Grund, von wo es sich stets aufbauen kann.

 

Unser Ego hingegen wird latent durch äussere Einflüsse und Konditionierungen beeinflusst und führt uns von unserem Wesenskern weg. Das höhere Ich ist unser authentisches Selbst, das in einer natürlichen Form existiert, ohne Muster oder Einschränkungen.

 

Die Erfahrung des spirituellen Ichs hilft uns, schwierigere Zeiten zu überstehen und ein erfülltes Leben zu führen. Es hilft uns, zu einem tieferen Sinn zu finden im Leben, der über den materiellen Bereich hinausgeht und uns zu Verbindung zu etwas Grösserem hilft.

 

 Die Identifikation mit diesem gebrochenen ich, das stets seine Erfahrungen mit dem Werten macht führt zu Unsicherheit und Unzufriedenheit

 

Wenn wir von dieser Unwissenheit als Gebrechen zur wahren Natur erwachen, gibt es keine Leiden mehr.

 
 

©2022 ZEN Fredy Steiner

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