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  • Fredi Steiner

Unter Liebe verstehen wir normalerweise fragmenthafte Zuneigungen zu Subjekten oder Objekten, welche auf uns anziehend wirken und wir Gefühle damit erfahren.

An etwas Freude oder ein gutes Gefühl zu erleben ist angenehm und anziehend. Schön, dass es Situationen oder Zustände gibt, zu denen wir uns hingezogen fühlen.

 

Jedoch innige oder ganze Liebe können wir nicht denken oder wollen, sie geschieht in jedem unmittelbaren Augenblick und strahlt aus uns heraus. Wenn wir unsere Wertungen, Vorstellungen und unser Geist ruhen lassen, geben wir dieser inneren Liebe Raum zum Werden, es entsteht heilsamer Friede in uns.

 

Wir lassen dabei die Stille wirken, welche sich mit unserem innersten Wesen verbindet und für ein Gefühl von Einheit sorgt. Wir tauchen dabei in ein Unbekanntes ein und merken, dass wir schon stets damit Eins sind.

 

Die Liebe des Herzens erfüllt unser ganzes Wesen und Sein. Gedankliche Konstruktionen sind verführerisch, sie winken uns Glanz und Glorie herbei, sind aber nur vergängliche Gebilde.

Mit unserer Übung können wir die Hindernisse zu unserer innigen Liebe oder Herzensliebe überwinden, wir finden zu uns selbst. Dieser Vorgang wächst nur langsam aber stetig, wenn wir genügend Willenskraft und Überwindungskraft haben.

 

Vers:

Die Liebe umgibt uns,

sie hat kein bestimmtes Gewand,

sie hat keine bestimmte Form,

sie schliesst nichts aus.

Sie ist.

 

Niemand ist in dieser Liebe,

niemand ist ausserhalb von dieser Liebe.

Sie ist.

 

Nichts kann ihr hinzugefügt werden,

nichts kann sie schmälern.

Sie ist.

 

Völlig bedingungslos,

nimmt sie alles in sich auf,

ohne irgendetwas davon zu sein.

Sie ist.

 
 

Indem wir unseren Atem achtsam beobachten, wie er durch unsere Nasenöffnungen in unsere Lunge fliesst und aus der Lunge langsam und bewusst herausströmt, können wir die Gegenwart, den Augenblick erfassen.

Die Gedanken bleiben dabei still, dafür kommt das reine Gewahrsein auf.

 

Der Atem verbindet die äussere Welt der Sinne mit der inneren Welt der Seele, er dient als Brücke.

 

Während unser Leben rastlos an Aktivitäten gebunden ist, verpassen wir unser ursprünglichen, inneren Ur-Rhythmus.

 

Unsere tiefen und freien Atembewegungen bringen uns wieder in unseren stabilen Lebensrhythmus zurück, in Harmonie mit unserem Dasein.

 

So erfahren wir achtsam jeden unzerstörbaren und lebendigen Augenblick sowie das Mysterium eines höheren Seins mit seinen Geheimnissen sowie seine Bedeutung, die wir nicht erklären können.

 

 Jeder heilige Augenblick ist im Hintergrund unbemerkt stets präsent, doch wir übergehen ihn das Leben lang.

 

Wenn wir fähig werden, im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen, gibt es weder Fragen noch Antworten, alles ist geklärt, es existiert nur das reine Sein.

 

Wir werden von jedem heilsamen Augenblick getragen, indem wir lernen, uns von unseren weltlichen Neigungen zu distanzieren und zu einem unvergänglichen Ur-Zustand finden und ihn wahrnehmen.

 
 

aus Buch “Die Wolke des Nichtwissens“

Es gibt nichts zu bitten, keine weltlichen Inhalte führen uns weiter, die Erfüllung ereignet sich selbst, wenn die Zeit gekommen ist.

Es darf dafür nichts Verstandesmässiges in uns wirken, keine Gedanken, wir sollten uns nur auf die reine Natur (Gottesnatur) richten. Wir sollen auf nichts eingehen, sondern sich von allem lösen. Ohne Denken und Handeln, in der inneren Stille kann die höchste Natur in uns angemessen handeln.

Böse Feinde (unsere Zerstreuung) schätzen nicht, dass wir zu Empfangenen werden und Gnade empfangen können.

 

Innerliche Stille vermittelt heilende Ruhe und führt zur innerlichen Reinigung.

 

Nicht-Tun (nur in Resonanz mit der höchsten Natur sein) läutert uns, ohne natürliche Unterstützung bringt es keine Früchte. Wir sollen in die Lage kommen, die Dunkelheit der Wolke zuzulassen, um uns zum eigenen tiefsten Grund resp. dem höchsten Sein aufzumachen, so erfahren wir die Präsenz ganz unerwartet. Dies kann nur in unserer eigenen, inneren Stille geschehen.

 

Dieses geistige Schauen geschieht ohne irgendeinen Gedanken oder einer Vorstellung, indem wir liebend nach Innen ausgerichtet und ganz im Augenblick präsent sind, da erfahren wir Einssein.

 
 

©2022 ZEN Fredy Steiner

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