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  • Fredi Steiner

Ganzheitliche Meditation umfasst Körper und Geist, es stammt aus der östlichen spirituellen Tradition.

Es geht darum, eine gute Befindlichkeit und Gesundheit von Körper und Geist, ein angemessenes soziales Verhalten und einen friedvollen Geist zu erreichen.

 

Eine gute, aufgerichtete Sitzhaltung hilft uns, eine geteilte Zweiheit von Körper und Geist zu harmonisieren, indem beides gleichzeitig ganz beansprucht wird.

 

Es geht darum, sich nicht nur auf den Kopf zu fokussieren, sondern um ein ganzheitliches Körper-Geist-System. Wenn die Konzentration fast nur auf den Kopf ausgerichtet ist, führt das beim Sitzen sowie im Alltag zu einem unausgeglichenen Dasein.

 

Nur schon die richtige Haltung des Körpers hilft uns, zu einer unendlichen Tiefe, zum «Hara» als innere Haltung von Klarheit, zu Stille und Zentrierung - als Kraftmitte und Fundament in unserem Körper. Bewusste Atmung hilft uns zur Regulierung von Körper und Geist beim Meditieren und führt zur Einheit und Ganzheit unseres Wesens, führt uns in einen Zustand des Einsseins.

 

Mit einer gut ausgerichteten Haltung bringen wir uns auch in Einklang mit der Schwerkraft oder Gravitation zur Erdmitte, damit in Verbindung zur Wissenschaft der Physik. So gelangen wir auch mit einer absoluten Naturkonstante in Resonanz, vielleicht in einen göttlichen Bereich oder einer höheren Ordnung.

 

 Wir lassen dabei unsere Fähigkeit zur Konzeptualisierung los, da wo wir stets für Alles Begriffe finden und gelangen über die alltägliche Geschäftigkeit des Menschen hinaus und finden zu uns selbst, zu unserer Mitte.

 

Zen-Text:

«Nicht wer tausend Helden auf dem Schlachtfeld schlägt, sondern nur der alleine, der sich selbst besiegt, ist ein wahrer Held oder eine wahre Heldin.»

 
 

Bezug auf das Buch «Wolke des Nichtwissens»

Autor nicht bekannt (Cloud Autor) Ende 14. Jh.Nebst einer gut aufgerichteten, entspannten Körperhaltung hilft eine richtige Handhaltung, uns zu sammeln.


Wir halten die Hände vor unserem Körper aufeinandergelegt, die linke Hand auf die rechte Innenhand gelegt, die Daumen berühren sich leicht.

 

Das Dhyana-Mudra ist im Buddhismus die Geste tiefer Versenkung und daher der ideale Wegbegleiter für die Meditation. Es hilft uns, zur inneren Stille zu finden und das Kopfkino auszuschalten.

 

Die Handhaltung hilft dabei, die eigene Mitte zu finden, still zu werden sowie das eigene Potenzial und die innere Stärke zu erkennen. Mit dem Fühlen beider Hände gegenseitig nehmen wir die Gegenwart wahr, der Moment.

 

Jesuit Karl Rahner (1904-1984): «Glücklich schon der, der im Alltag von Zeit zu Zeit immer wieder betet (oder in sich geht, den Moment erfährt). Er wird gewiss wenigstens selbst nicht alltäglich.» Rahner erachtet das als ein Grundakt der menschlichen Existenz.

 

Wenn wir uns in die Stille einlassen und alle weltlichen Einflüsse ruhen, eröffnen sich tiefe Betrachtungen ohne äusseren Einfluss, Erkenntnis entsteht von selbst ohne Anregung in der Tiefe des Geistes.

 

Wenn wir durch ein Ereignis erschüttert werden, reagiert unsere Seele abrupt ohne zu überlegen, so kann auch ein geistlicher Impuls im umgekehrten Sinn bei Achtsamkeit eine tiefe Wirkung (Erleuchtung) auslösen.

Hinter einer tiefen Versenkung findet sich das ganze Sein des Menschen in der Gegenwärtigkeit.

 

In dieser Jahreszeit sieht man viele Kerzen, sie beruhigen uns und spenden uns mit ihrem lebendigen Licht gefühlte Gegenwart.

Lassen wir in uns auch ein Licht entstehen das fortwährend leuchtet und ausstrahlt.

 

„Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen.“ (Konfuzius)

 
 
  • Fredi Steiner

In der vedischen und buddhistischen Tradition existiert der Begriff vom Selbst.

 

Die Welt mit all seinen Erscheinungen, Gedanken und Gefühlen ist wie ein Film auf einer Leinwand.

 So spannend und unterhaltsam ein Film sein mag, wer achtet schon auf das, worauf die Bilder erscheinen. Die Leinwand repräsentiert das stets im Hintergrund bestehende Bewusstsein, das unser eigener fester Grund ist. Auf dieser Leinwand sehen wir z.B. Ozeane mit ihren Wogen oder ein Feuer, das wieder verschwindet. Ist die Leinwand vom Wasser nass geworden oder vom Feuer verbrannt?

 Nichts hat die Leinwand berührt, genauso  berühren uns die Dinge, die im Wachzustand, Traumzustand und Tiefschlaf geschehen nicht in unserem innersten Selbst.

 

Das Selbst braucht keine Verwirklichung, es ist in sich vollkommen und stets präsent.

 

Ein Suchender fragt Ramana Maharshi: «Wie kann ich das Selbst erreichen?»

 

Ramana antwortet: «Es gibt kein Erreichen, wäre das Selbst zu erreichen, hiesse das, dass es nicht hier und jetzt ist. Was erlangt wird, kann auch verloren gehen, dadurch bleibt ein Erlangtes unbeständig. Es lohnt sich nicht, nach dem zu streben, was unbeständig ist.

 

 Du bist bereits das Selbst, nur kennen wir unser beseligter Zustand nicht.

 

Alle Bemühungen gelten der Beseitigung des Schleiers oder dem Film, das auf unwissender Erkenntnis beruht.

Diese falsche Erkenntnis bezieht sich auf die Identifizierung des Selbst mit Körper und Geist. Wenn diese weltliche Erkenntnis überwunden werden kann, erscheint das Selbst.»

 

Das Selbst ist immer präsent, es ist weder strahlendes Licht noch Finsternis, es ist nur das, was es ist und kann nicht definiert werden.

 

Im Wissen darum, kann uns das Selbst oder unser eigener Grund in letzter Instanz Stabilität und inneren Halt spenden, es kann uns nicht abhandenkommen.

 
 

©2022 ZEN Fredy Steiner

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