- Fredi Steiner

- 10. Dez. 2023
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In der vedischen und buddhistischen Tradition existiert der Begriff vom Selbst.
Die Welt mit all seinen Erscheinungen, Gedanken und Gefühlen ist wie ein Film auf einer Leinwand.
So spannend und unterhaltsam ein Film sein mag, wer achtet schon auf das, worauf die Bilder erscheinen. Die Leinwand repräsentiert das stets im Hintergrund bestehende Bewusstsein, das unser eigener fester Grund ist. Auf dieser Leinwand sehen wir z.B. Ozeane mit ihren Wogen oder ein Feuer, das wieder verschwindet. Ist die Leinwand vom Wasser nass geworden oder vom Feuer verbrannt?
Nichts hat die Leinwand berührt, genauso berühren uns die Dinge, die im Wachzustand, Traumzustand und Tiefschlaf geschehen nicht in unserem innersten Selbst.
Das Selbst braucht keine Verwirklichung, es ist in sich vollkommen und stets präsent.
Ein Suchender fragt Ramana Maharshi: «Wie kann ich das Selbst erreichen?»
Ramana antwortet: «Es gibt kein Erreichen, wäre das Selbst zu erreichen, hiesse das, dass es nicht hier und jetzt ist. Was erlangt wird, kann auch verloren gehen, dadurch bleibt ein Erlangtes unbeständig. Es lohnt sich nicht, nach dem zu streben, was unbeständig ist.
Du bist bereits das Selbst, nur kennen wir unser beseligter Zustand nicht.
Alle Bemühungen gelten der Beseitigung des Schleiers oder dem Film, das auf unwissender Erkenntnis beruht.
Diese falsche Erkenntnis bezieht sich auf die Identifizierung des Selbst mit Körper und Geist. Wenn diese weltliche Erkenntnis überwunden werden kann, erscheint das Selbst.»
Das Selbst ist immer präsent, es ist weder strahlendes Licht noch Finsternis, es ist nur das, was es ist und kann nicht definiert werden.
Im Wissen darum, kann uns das Selbst oder unser eigener Grund in letzter Instanz Stabilität und inneren Halt spenden, es kann uns nicht abhandenkommen.
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