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  • Fredi Steiner

Der gegenwärtige Moment ist alles, wo wir unser reines Leben je wirklich erfahren können. Es gibt nie eine Zeit, vor und nach dem Jetzt, in der unser Leben nicht eben “dieser unmittelbare Moment“ ist und doch kennen wir ihn nicht. Das Jetzt begleitet uns ein Leben lang. Es ist stets anwesend und wir nehmen es nicht wahr.

 

In unserem normalen verstandesmässigen Zustand wird unser Potenzial oder unsere Möglichkeit einer Bewusstseinserweiterung, die im Jetzt verborgen bleiben. Es ist wegen unserer latenten geistigen Ausrichtung in dieser Zukunft und die Vergangenheit, wo latente Muster unserer Gedanken, Emotionen, Verhalten und Wünsche sich ablösen was uns mal besser und mal weniger gut hilft, das tägliche Leben zu bestreiten.

 

Unser Verstand erschafft stets neue Vorstellungen von der Zukunft als eine Art Flucht vor einer unbefriedigenden Gegenwart, wo wir uns plötzlich fast verloren fühlen.

 

Der einzige Ort, wo wirkliche Veränderung stattfindet, ist das “Jetzt“, wo auch gemäss Mystiker das Tor zum Göttlichen ist.

 

Den meisten Menschen fällt es schwer zu glauben, dass unser Verstand oder unser Denken frei von unzulänglichen Situationen möglich ist.

 

Der befreite Zustand in unserem Geist ist Jetzt oder gerade hier.

 

Es gibt keine Freiheit in der Zukunft, nur die Gegenwärtigkeit hilft uns frei zu werden im Denken und im Verstand, wir haben dazu die Möglichkeit unserem unmittelbaren, wirklichen Leben Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Im Jetzt finden wir den Raum oder die Lücke, um mit unserem reinen Leben, das tiefer ist als unsere weltliche Anwesenheit, in Einklang zu kommen.

 

Seien wir der stillen und reinen Gegenwart bewusst, jenseits von Lärm, nehmen wir die Stille jenseits aller Turbulenz wahr, indem wir die Geräusche nicht bewerten und beurteilen.

 

Beobachten wir dabei den Rhythmus unseres Lebens, fühlen wir das Ein- und Ausströmen unseres Atems, fühlen wir dadurch die Lebensenergie.

 

Wir gelangen so über unseren alltäglichen Verstand und erwachen aus der Zeit in die Gegenwart.

 

Diese befreiende Ergänzung in unserem Alltag hilft uns zu besserem Umgang mit uns selbst, mit den Mitmenschen und der Verrichtung von Tätigkeiten.


Buddha Geschiche                     Fredy Steiner

Ein Mann hat schon seit längerer Zeit Buddha begleitet und seine Lehrreden verfolgt.

Eines Tages sagte er zu Buddha, er habe in seinem Gefolge Nonnen und Mönche kennengelernt. Eine Gruppe davon hat sich dabei sehr positiv geändert, eine andere Gruppe hat sich nicht verändert und die dritte Gruppe hat sich negativ verändert.

Wie lässt sich das erklären?

 

Buddha fragte den Mann, aus welcher Stadt er komme.

 

M Ich komme aus Rajagaha, ich habe dort meine Familie.

 

B Dann kennst du den Weg dorthin also gut.

 

M Ja so gut, dass ich ihn auch nachts im Dunkeln gehen kann

 

B Wenn dich jemand nach dem Weg fragt, kannst du es im erklären?

 

M Ich glaube kaum, dass es ein anderer besser kann

 

B Wenn du aber jemand den Weg genau erklärst, aber er bleibt in Benares, ist es dann deine Schuld, dass er nicht nach Rajagaha kommt?

 

M Nein, ich bin ja nur den Wegweiser, ich zeige ihm ja nur den Weg.

 

B Ja, genau so mache ich es.

 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mehr verirrte Menschen sehe. Sie kommen mit sich nicht weiter oder verschlechtern ihre Situation

 
 

Die einzige Art, wie wir die Einheitserfahrung erfahren und verstehen können geht über unseren alltäglichen und auch brauchbaren Verstand hinaus. Sie ist auch nicht messbar, es kann nur durch eine persönliche Erfahrung und Erweiterung geschehen.

 

Als verkörperte und bewusste Wesen vergessen wir die wahre und reine Natur – eben durch die Identifikation mit unserer Person als Individuum. Durch die Erfahrung des Einsseins können wir uns selbst erfahren.

 

Was ich bin oder das wahre «ICH» oder Selbst besteht aus einer grösseren Realität.

 

Bei einem Entscheid für ein bewussteres und spirituelleres Leben entsteht eine persönliche Veränderung, wir kommen näher in Einklang mit einer Schöpfung.

 

Die kollektive Psyche befindet sich auf einer Bewusstseinsebene, die über dem Einzelnen hinausgeht. Wir sind nur ein einziges Wesen mit unzähligen Masken. Wenn alle Masken fallen, finden wir zu uns selbst, zu etwas Unvergängliches.

 

Unser fragmentarisches Denken kann uns nicht zu Einheit führen. Trotzdem müssen wir uns dessen bedienen. Immerhin bringt uns dieses Kenntnis schon auch weiter.

 

Einheit ist das unlösbare oder heimliche Ziel der Evolution.

Wir leben in vielen Dimensionen gleichzeitig, der Eindruck, in Raum und Zeit gefangen zu sein ist eine Illusion.

 

 Die Wirklichkeit ist unvorstellbar, unser Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, mit Unvorstellbarem zu arbeiten, wir könnten uns aber an eine unbewusste Lebensweise gewöhnen und annähern innerhalb der Naturgesetzen.

 

Durch klares Bewusstsein werden wir uns selber bewusst und sind bereit Einheit zu erfahren.

 

Ein tiefes Bewusstsein im Kontext mit Einheitserfahrung schenkt uns eine stabile Stütze im Zusammenhang mit unguten Erfahrungen, fast wie die kosmische Hintergrundsstrahlung, die das ganze Universum erfüllt. Sie kann nicht einer irdischen oder kosmischen Quelle zugeordnet werden. Strahlung war schon im Urplasma gefangen und existent, nach der Entkoppelung der Strahlung ca. 380 000 Jahren nach dem Urknall existiert diese kosmische Hintergrundstrahlung noch heute.

 

Auch in jedem Mensch existiert das Potenzial eines tiefen Bewusstseins oder eines Gefühl des Einsseins. Auch bei uns ist eine Entkoppelung unseres eingeschränkten Betriebssystems möglich, sogar etwas schneller als im Kosmos. So wie die Hintergrundstrahlung unseren Platz im Universum zeigt und hilft, die Entstehung von Raum und Zeit zu verstehen, können wir mit tieferem Zugang zu unserem Bewusstsein und Einssein näher zu unserem eigenen Wesen sowie zu dem der Anderen Menschen finden.

 

Das Universum ist Natur, wir und unser Lebensweg sind eigentlich Natur.

 
 
  • Fredi Steiner

Im Sanskrit gibt es den Begriff: «Pratityasamutpada», als das Prinzip der bedingten Entstehung, das die wechselseitige Abhängigkeit aller Phänomene beschreibt.

Dieser Begriff kann auch mit dem Begriff der Leerheit (Sunyata) in Verbindung gebracht werden was heisst, dass alle Phänomene keine eigenständige Existenz besitzen.

 

Samskara bedeutet im Buddhismus, dass wir oder unsere geistigen Formationen durch Gedanken, Absichten, Erlebnissen geformt werden, das heisst durch äussere Einflüsse.

Ständig sucht unser Geist nach neuen Eindrücken, die uns latent prägen und konditionieren, das äusserliche Ich wird geformt.

 

Es geht darum, gemäss Zen, die wilden Affen in unserem Geist zu zähmen, diese Zustände zu erforschen, um dann über diese Unbeständigkeit hinauszugehen und zu einem höheren Bewusstsein zu gelangen und den Geist davon zu befreien.

 

Ein freier Geist ohne zwanghafte Begierden und Wertungen beruhigt sich von selbst. Er verliert seine Rastlosigkeit und führt zu inneren Frieden und Ausgeglichenheit. So fliessen Gedanken und Impulse harmonisch, wir sind so im Gleichgewicht.

 

In der buddh. Philosophie wird Samskara als geistige Eindrücke angesehen, welche ein Eigenleben führen, sie zwingen uns zu unseren beschränkten Reaktionen und berauben uns unseres freien Willens.

 

Die meisten Menschen bauen ihre Identität auf diesem Fundament auf, ohne zu wissen, dass sie sich dafür entschieden haben, was zu entsprechenden existentiellen Umständen führt.

 

Unsere Existenz ist nur individuell gestaltet und entspricht meistens nicht der Wirklichkeit.

Wenn wir uns durch einsprechende Übung in die Gegenwart, in das Sein versetzen, können wir uns von festgefahrenen Erfahrungen lösen, und loslassen, um Raum für intuitive, spontane und offene Geistzustände zu gewinnen.

 

Eine solche Erfahrung berührt unser Herz und befreit es von oberflächlichen Zuständen, die uns das Leben schwer machen.

 

Es geht darum, das wirkliche Selbstbild in der Gegenwart, im Hier und Jetzt zu leben um zu richtiger Erkenntnis zu gelangen.

 

Unser Leben ist das Ergebnis unseres eigenen gestalteten Bewusstsein.

 
 

©2022 ZEN Fredy Steiner

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