- Fredi Steiner

- 23. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Beim Zazen sind Denken und Tun eins als natürlicher Zustand von Körper und Geist und ist dabei die reinste Form jenseits des Ich-bezogenen Denkens und Fühlens.
Denken und Tun zugleich ist nur in höchster Präsenz und unmittelbar möglich als ganz sein im Moment. Die Praxis des Zazen ist eine äusserste Form der Erkenntnis, die mit gewöhnlichem Denken und Verstand nicht erfasst werden kann.
Um diesen Geisteszustand zu ermöglichen, hilft eine regelmässige Übung in der richtigen Körperhaltung weiter.
Gemäss Dõgen bedeutet es, sich von Körper und Geist oder der Vorstellung von Objekt und Subjekt zu befreien.
Das vegetative Nervensystem (Sympatikus und Parasympatikus) steuert die autonomen Nervensysteme, die nicht von unserem Willen abhängig sind. Es steht in auch enger Wechselwirkung mit der Verfassung von Körper und Geist beim Zazen. Dabei wird das Gleichgewicht aller physischen, psychischen und geistigen Funktionen erreicht. Diese Verfassung wird “shinjin datsuraka“ genannt, als Befreiung von gewöhnlichem Bewusstsein von Körper und Geist.
Wir erlangen einen Zustand, der im normalen Leben nicht erreicht werden kann. Wir können im Zazen das Leben in reinster Form erfahren.
In diesem absichtslosen Sitzen ohne Gewinn liegen der wesentliche Ursprung und das Zentrum der buddhistischen Lehre.
Es geht um einen Schnittpunkt, wo sich das ICH als Subjekt und die Welt als Objekt unmittelbar berühren, eine Verwirklichung in jedem Augenblick im Handeln selbst.
Diese existierende “Soheit“ (skr. Tathata) entspricht im Buddhismus der Form einer wahren, fundamentalen Wirklichkeit, unabhängig von Wünschen, Hoffnungen, Ängsten und Erwartungen gestresster Menschen.
Der normale Mensch sieht die Wirklichkeit stets nur verzerrt durch die Raster seines eigenen Dankens, der Sinnesorgane und dem Ego.
Sitzen wir mit einer guten Haltung und bleiben bei uns mit jedem Moment neu.
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