- Fredi Steiner

- 22. Feb.
- 1 Min. Lesezeit
Spirituelle Meister aller Traditionen verweisen auf das “Jetzt“, um eine höhere Sicht zu erlangen.
Ein Koan oder Rätselsatz von Zen-Meister Rinzai heisst: “Was fehlt in diesem Moment?“
Wenn wir wie gewohnt bei dieser Frage nach etwas suchen oder sich gedanklich daran festhalten, blockieren wir unser Geist.
Dabei verpassen wir den unmittelbaren Moment, wo das Leben wirklich existiert.
Wenn wir uns vom “Grübeln“ lösen und in den Moment hineingelangen, öffnen wir unseren Geist über die Grenzen des rationalen Denkens und Daseins.
Wir erfahren und entdecken eine direkte Erfahrung der Gegenwart und erkennen, dass nichts fehlt, unser Leben ist so wie es gerade ist, eben vollständig, jenseits von mentalen Zuständen.
Rumi, ein persischer Sufi-Meister, 1207 – 1273:
“Vergangenheit und Zukunft verbergen Gott vor unserer inneren Sicht – verbrenne beide mit Feuer.“
Meister Eckhart, spiritueller Lehrer des 13. Jh. betonte:
“Zeit ist das, was das innere Licht von uns fernhält. Es gibt kein grösseres Hindernis auf dem Weg zu Gott als die Zeit.“
Wir gelangen im Erfassen des Moments in eine zeitlose Dimension, welche sich bis zur Unendlichkeit erstreckt, was eine andere Art von Wissen mit sich bringt.
Wir gelangen zu einem Wissen, das die Heiligkeit und das Geheimnis des Lebens nicht zerstören kann, sondern eine tiefe Liebe und Verehrung für alles bedeutet, von dem unser Verstand nichts weiss.
Verstand und seine Art von Wissen haben im Alltag auch eine Berechtigung zur Bewältigung unseres Lebens. Mit einem tieferen, intuitiven Wissen und der Erfahrung der Tiefe im Moment können wir unser Alltagsleben stabiler gestalten und optimieren, wenn sich zum Beispiel negative Umstände ereignen.
“Was fehlt in diesem Moment?“
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