- Fredi Steiner

- 16. März 2024
- 2 Min. Lesezeit
Die höchste Wahrheit ist in jedem Wesen unerkannt anwesend wir sind aber normalerweise nicht fähig, diese zu erfassen da wir in abstrakten Vorstellungen leben, als ob es die Wirklichkeit sei. In gut aufgerichteter Sitzhaltung und die Persönlichkeit abgelegt, gelangt man über Täuschung und Erwachen, Fühlen und Denken hinaus, weltliche und heilige Wege werden bedeutungslos.
«Mit einem Mal wandert ihr gelassen jenseits aller Grenzen und ihr könnt die grosse Wahrheit empfangen und sie benutzen.»
Wie könnten sich jene, die sich im Netz der Worte verfangen mit euch vergleichen.“
Das Sitzen ist als eine der vier Verhaltensweisen durch gehen, sitzen, stehen, liegen, die friedvollste und glücklichste Situation, alle Buddhas und Patriarchen wählten diesen Weg. Nicht-Buddhisten sehen das Üben und Erfahren als getrennte Teile, die tiefe Erfahrung des Ursprungs jedoch wird unmittelbar in der Übung im Sitzen selbst offenbart.
Die Untrennbarkeit wird von Absichtslosigkeit und dem nötigen Vertrauen in das Nichts unterstützt.
Die Wahrheit ist für Dõgen kein Suchen nach etwas Jenseitigem, sondern sie verwirklicht sich IN jedem Augenblick IM Handeln selbst.
Das Handeln ist der Schnittpunkt, wo sich das Subjekt (Ich) und das Objekt (Welt) berühren, die Verwirklichung geschieht in jedem Augenblick im Handeln selbst.
Der Begriff von Dõgen: “Fallenlassen von Körper und Geist“ bedeutet, dass wir bei einem ausgeglichenen, vegetativen Nervensystem das normale dualistische Bewusstsein von Körper und Geist überschreiten und das Leben ganzheitlich und unmittelbar erfahren. Wir erfahren das Dasein direkt im Tun.
“Selbst wenn dies alles so ist, fallen die Blüten, obwohl wir es bedauern und es wächst das Unkraut, obwohl es uns nicht gefällt.“
Das soll bedeuten, dass die ganze wahre Natur der Wirklichkeit unabhängig von Wünschen, Hoffnungen, Ängsten und Erwartungen der Menschen existiert.
Abschluss:
Wenn wir nur strickte nach seinen Anweisungen leben würden, wären wir vielleicht heute nicht so lebensfähig, da wir von vielen Sachen abhängig und gebunden sind.
Aber wenn wir die Lehre nur etwas verstehen und das Sitzen praktizieren, können wir doch etwas davon in die unstetigen und unseligen Strukturen des Alltags integrieren. Unser Leben wird ruhiger, erholsamer, gesünder, mitfühlender, wir sind uns selber stets etwas näher und daher bei sich selbst und fühlen uns im Moment aufgehoben – wir sind unserem eigenen Grund und somit dem universellen Grund näher.
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